Doppelte Bootstaufe bei der BRK-Wasserwacht
Gleich zwei neue Rettungsboote konnte die BRK-Wasserwacht in Würzburg bei ihrem diesjährigen Sommerfest taufen und offiziell in Dienst stellen. Mit einem Schlauchboot und einem Flachwasserboot rüstet sich die Hilfsorganisation für vielfältige Einsatzmuster im Wasserrettungsdienst und Katastrophenschutz. Mit „Uli“ und „Björn“ tragen die beiden neuen Boote die Namen zweier langjähriger und hochverdienter Mitglieder.
Im Beisein von Gästen aus der Politik und der gesamten Blaulicht-Familie sowie den Besuchern des diesjährigen Sommerfestes wurden die beiden Boote im Rahmen des Sommerfestes am 29. Juni ihrer künftigen Bestimmung übergeben. „Wir freuen uns, dass wir uns mit diesen beiden sehr unterschiedlichen Booten noch besser für die Herausforderungen im Wasserrettungsdienst und Katastrophenschutz rüsten können“, so Harald Gröger, Vorsitzender der Wasserwacht Ortsgruppe Würzburg. Mit der Tradition, Rettungsboote nach verdienten Mitgliedern zu benennen, sei auch der Dank für deren außergewöhnliches Engagement verbunden.
Oberbürgermeister Christian Schuchardt betonte, wie wichtig gutes Material für die Einsatzbereitschaft und Motivation ehrenamtlicher Mitglieder im Blaulicht-Bereich sei. Thomas Eberth, Landrat und Vorsitzender des BRK-Kreisverbands Würzburg, hob hervor, dass nur durch engagierte Menschen Einsatzfahrzeuge und Rettungsboote mit Leben gefüllt werden könnten. Den kirchlichen Segen erhielten die neuen Boote sowie die Einsatzkräfte von Pfarrer Bernhard Stühler.
Das Schlauchboot kommt als Teil der Schnelleinsatzgruppe in erster Linie im regulären Wasserrettungsdienst in Stadt und Landkreis Würzburg zum Einsatz. Mit seinen kompakten Abmessungen und einem 25-PS-Außenbordmotor ist es schnell, wendig und kann bequem von vier Personen ins Wasser getragen werden. Es gehört zu einer Beschaffungsserie des Freistaats Bayern und ersetzt ein 16 Jahre altes Schlauchboot, das nun in den Ruhestand geht. Taufpatin Ulrike Bauer hat in ihrer jahrzehntelangen Tätigkeit sogar dessen Vorgänger schon erlebt. Seit dem Jugendalter engagiert sie sich die 61-Jährige bei der BRK-Wasserwacht und ist nach wie vor als Mitglied der Schnelleinsatzgruppe, Einsatztaucherin und Bootsführerin aktiv.
Der zweite Neuzugang der Wasserwacht-Flotte ist ein sogenanntes Flachwasserboot. Dank seines geringen Tiefgangs eignet es sich vor allem für Einsätze im Hochwasser, um überschwemmte Straßenzüge befahren zu können. Aber auch bei der Absicherung von Veranstaltungen in Gewässern mit geringer Wassertiefe kann das Boot künftig seine Vorteile ausspielen. Angetrieben wird es von einem 20-PS-Außenbordmotor. Das Boot konnte komplett aus Spenden sowie einer Crowdfunding-Aktion finanziert werden. Wie wichtig leichte Flachwasserboote dieser Bauart sind, konnte Taufpate Björn Rausch aus eigener Erfahrung berichten – erst vor einem Monat war er während der Hochwasserkatastrophe in Schwaben mit dem unterfränkischen Wasserrettungszug im Einsatz. Der 48-Jährige ist Vorsitzender der Kreiswasserwacht und engagiert sich darüber hinaus in der Schnelleinsatzgruppe, als Einsatzleiter und Zugführer sowie als Ausbilder und Jugendgruppenleiter.